Realbrandausbildung

Am Sonntag, den 16.Oktober 2011 wurde, im Zuge der Neuanschaffung der TLF3000, vier unserer Kameraden die Möglichkeit geboten eine Realbrandausbildung in einem dafür vorgesehenen Brandcontainer zu absolvieren. Hierfür fuhren wir schon früh morgens in die Pfalz nach Dannstadt-Schauernheim. Auf dem dortigen Übungsgelände des THW war der Übungskomplex von 4 Überseecontainern aufgebaut. Nach der theoretischen Einweisung der Ausbilder durften wir als ersten praktischen Teil ein Strahlohrtraining absolvieren. Hierbei wurde uns gezeigt, wie man am besten einen Temperaturcheck durchführt bzw. die Mannschutzfunktion des Hohlstrahlrohres im Falle eines Flashovers anwendet. Im Anschluss daran durften wir in die Realbrandausbildungsanlage. Hierzu wurden wir zusätzlich mit Ponchos versehen, damit unsere Ausrüstung keinen Schaden durch die Hitzeeinwirkung davonträgt. Im ersten Container der Anlage war ein Hindernisparcours auf zwei Ebenen aufgebaut, den es im Trupp zu überwältigen galt. Die dortigen Temperaturgegebenheiten waren noch recht moderat, in der zweiten Ebene herrschte eine Temperatur von ca. 80°C. Der zweite Container stellte ein Wohnzimmer dar. Kurz vor betreten erhielten wir den Auftrag dort eine vermisste Person zu suchen. Dies stellte sich, genauso wie der sofortige Rückzug im Gefahrenfall, als etwas schwierig dar, da der komplette Weg mit Möbeln und Teppichen zugestellt war. Als wir auch diesen Container hinter uns gelassen hatten, war der eigentliche Brandraum vor uns. Man merkte bereits beim Türcheck, dass darin eine enorme Temperatur zu verzeichnen ist. Im Vergleich zum ersten Container herrschten hier ca. 190°C in Türklinkenhöhe. Als wir den Brandraum im Seitenkriechgang betreten hatten, zeigte uns unser Ausbilder das falsche und richtige Löschen. Beim falschen Löschen mittels Vollstrahl merkte man sofort eine riesige Wasserdampfentwicklung. Dieser dringt relativ schnell durch unsere Schutzkleidung hindurch, besonders im Kopfbereich an den Ohren. Zu guter Letzt führten wir noch eine Brandbekämpfung im besagten Raum durch. Nach Türcheck und Rauchgaskühlung betraten wir den Raum im Seitenkriechgang und näherten uns dem Brandherd. Kurz vor dem Rückzug konnten wir noch einmal die Mannschutzfunktion wegen einer drohenden Durchzündung anwenden. Als Resumé ist zu sagen, dass diese Ausbildung sehr sinnvoll und lehrreich war. Hierdurch erlernten wir Vorgehensweise in heißer Umgebung, was uns in unseren kommenden Einsätzen hoffentlich zugute kommen wird. Christian Rihm