Palettenbrand mit Hindernissen

Am 14.09. erreichte die übungsbereite Mannschaft gegen 19:45 Uhr ein Anruf, der von einer „Übungsleitstelle“ erfolgte. Es wurde ein Brandeinsatz gemeldet zudem das LF 8/6 ausrücken sollte. Als erste Hürde musste die Mannschaft allerdings die Einsatzstelle herausfinden, denn es wurden nur die UTM-Koordinaten des Objekts zur Verfügung gestellt. Nach kurzer Suche war das Ziel bekannt, man fuhr dort hin und richtete sich auf eine Überaschungsübung ein, denn nicht einmal der Gruppenführer kannte die Lage vor Ort und die Übungsziele. Vor Ort wurden wir vom Ausbildungsleiter und dessen Stellvertreter empfangen, die uns von einer brennenden Palette auf einem Industriegelände berichteten. Nun kam die zweite Hürde: Der Zugang zum Gelände war verschlossen, es war lediglich ein Metalltor vorhanden. Dieses wurde mittels eines Leiterbocks überwunden, da wir hier zu Übungszwecken keinen Trennschleifer einsetzen wollten. Nachdem die Wasserversorgung hergestellt und das Gelände soweit möglich erkundet war, begannen zwei Trupps mit der Brandbekämpfung und stießen – wie erwartet – auf eine weitere Hürde. Auf der brennenden Palette befanden sich mehrere Druckgasflaschen, die sich nach Rücksprache als Ammoniakbehälter herausstellten. Dadurch wurde die Kühlung als oberstes Ziel eingestuft, die Deckung und Sicherheit der Mannschaft vorrangig. Die Nachgeforderten (und in der Zwischenzeit fiktiv eingetroffenen Kräfte) bekamen als Aufgabe mittels eines Monitors über die Umbauung hinweg den Brandherd zu löschen. Am Ende der Übung wurden die erkannten Gefahren, Ziele und Vorgehensweisen besprochen und Alternativen durchdacht. Seitens der Gruppe wurde diese Übung als realistisch und anspruchsvoll gewertet, es wurde der Wunsch geäußert weitere Übungen dieser Form abzuhalten. Bei den Aufräumarbeiten hatte die Mannschaft dann nochmal ihre Freude, denn wie es traditionsgemäß so ist, wurde der neue Gruppenführer getauft und durch einen großzügigen Wassereinsatz in sein Amt eingeführt. So will es die Tradition und so wurde es auch gemacht. Nachdem sich dieser von der Dusche wieder erholt hatte, kam der Maschinist und merkte an, dass er ja in seiner Funktion auch noch nicht getauft wurde – ein Fehler! Das sollte man einem Gruppenführer kundtun, denn dies ist ja quasi ein Arbeitsauftrag, der auch sofort ausgeführt wurde. Also: erneutes Wasser marsch! Nach all diesen Aktionen bestückten wir unser Fahrzeug wieder, tauschten das benutzte Material und fuhren zurück ins Gerätehaus um dann den Hunger zu stillen! Thorsten Becker